Wie ich mit Twitter lerne

03. September 2018 - Alle Kategorien, Social Learning

Autorin: Expertenteam-LuB-Mitglied Dr. Sabine Erkens, ERGO Group AG

In meiner Zeit als Professorin hatte ich das Bestreben, in meinem Fachgebiet auf dem aktuellen Informationsstand zu bleiben. Das war wohl die größte Herausforderung für mich. Google lieferte mir viel zu viele interessante Beiträge und meine Zeitreserven setzten mir immer Grenzen. RSS-Feeds, Newsletter füllten meinen Speicher unter "später lesen". Und bald war klar: Ich allein kann die Informationsflut nicht bewältigen. Dann kam ich auf die Idee: Ich lasse lesen. Und zwar von Menschen mit denselben Interessen wie ich.

Der erste Schritt

Auf Twitter habe ich meine neue Heimat gefunden mit vielen Gleichgesinnten. Der erste Schritt ist ein verdecktes Profil. Niemand sieht mich, ich sehe alle(s). Für den Beginn praktisch. Ich suche nach Stichworten und bekomme Personen vorgeschlagen. Schnell findet sich eine Anzahl von Menschen, denen es sich zu folgen lohnt. Alle Personen, denen ich folge, schreiben eigene Tweets (Meldungen) oder retweeten (zitieren) andere Tweets. Die Tweets umfassen 280 Zeichen und verweisen meist auf lesenswerte Beiträge, Videos etc. Der Tweeter beschreibt also kurz, warum der angehängte Link interessant für mich sein könnte. Er liest, reduziert und bewertet für mich. Schnell kann ich so entscheiden, ob sich für mich der Klick auf die Quelle lohnt.

Hashtags

Viele Twitterer verwenden #Hashtags. Damit werden die Stichworte gekennzeichnet. Sie helfen beim Finden entsprechender Tweets: #Digitalisierung ist ein entsprechender Begriff, den jeder selbst findet. Unter #CL2025 twittern ca. 1000 Leute aus den deutschsprachigen Ländern zum Thema Corporate Learning 2025. Wenn 1000 Leute lesen und twittern, tauchen viele interessante Beiträge in der Time Line auf. Für mich ein Indikator für Wichtiges: Mindestens zwei Leute erwähnen eine Quelle. Dann lohnt sich der Klick bestimmt.

Geben und nehmen

Twitter ist ein Tool, das vom Geben und Nehmen einer Community lebt. Daher macht es Sinn, aus der Deckung herauszukommen. Wenn das Profil öffentlich gestellt wird, kann jeder sehen, was ich like, kommentiere, retweete oder selbst twittere. Und dann kommen auch bald meine Follower. Sie können bald sagen: ich lasse lesen. Meine Informationsquelle ist nun meine von mir zusammengestellte Community zu #digitalesLernen #sktechnote #videoproduction auf Twitter. Laufend finde ich neue Personen, denen ich folge. Und von einigen trenne ich mich auch wieder. Mein Twitter Profil lebt. Und es macht Spaß, Feedbacks auf eigene Tweets und Retweets zu erhalten. Ich weiß, dass ich wichtige Infos, Studien, Events nicht mehr verpassen kann, weil viele für mich mitlesen.

Sabine Erkens
Twitter account: @Sabine_Erkens

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